Unzufrieden mit der Klimapolitik?
„Die Bundesregierung hat dem 1,5°-Ziel eine Absage erteilt. Das akzeptieren wir nicht!“ („Day of Global Climate Action #NeustartKlima – lautstark, wütend, unbequem“)
Dann akzeptiert es nicht! Und stellt euch darauf ein, dass dann noch ein bisschen was anderes fällig ist, wenn ihr an dieser Verweigerung wirklich festhalten wollt.
1.
Ihr solltet euch darauf gefasst machen, dass es mit dem „Verständnis“ für eure „berechtigten Sorgen“ und für euer „verantwortungsvolles Engagement“ für so hohe Werte wie „die Menschheitszukunft“ in dem Maße vorbei ist, wie ihr auf eurer Opposition besteht. Von diesem verständnisvollen Schulterklopfen werdet ihr inzwischen sowieso gemerkt haben, wie geheuchelt es ist. Dann steht ihr vor der Alternative: Entweder doch weiter mit den hohen Titeln wie „Menschheit“, „Zukunft“, „unser Planet“ für euer Anliegen zu werben bei der Politik, die euch vorführt, wie leicht es für sie ist, diesen Schlagworten zuzustimmen und ihnen im selben Augenblick einen ganz anderen Inhalt zu geben als ihr. Oder diesen verlogenen Konsens der Ideale zu kündigen, ihn wenigstens mal daraufhin zu überprüfen, ob der überhaupt zu etwas anderem taugt, als eine völlig leere Einigkeit zu erfinden, in der alles ausgelöscht ist, was es an gegensätzlichen Interessen, an gegensätzlichen Stellungen im Verhältnis von Macht und Ohnmacht gibt – Interessen und Gegensätzen, die ja praktisch auch dann weiter gelten, wenn man vor lauter Schulterschluss so tut, als ob sie unwichtig wären. Weiterlesen