Autor: Rpbert

Diskussionsveranstaltung

Die „illegale“ Migration – ein Produkt staatlicher Rechtsgewalt

Diskussionsveranstaltung

Dienstag, 16. September 2025, 19 Uhr
Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg (St. Pauli)

• „Kein Mensch ist illegal“ war einmal das Motto des Protests gegen den schäbigen Umgang des Staats mit Flüchtlingen, die nach verbreiteter Auffassung hier „bei uns“ rein gar nichts zu suchen haben. Der Einspruch geht an der deutschen Migrationspolitik gründlich vorbei: Die fußt ja gerade darauf, dass Menschen längst per staatlicher Gewalt in In- und Ausländer sortiert und demgemäß ihrer „nationalen Identität“ unterworfen sind; folglich deutsche Migrationspolitiker in den Flüchtlingen, die hier ungebeten anlanden, auch nichts anderes ausmachen, als das was sie aus ihnen machen: Ausländer.
• Als Inländer soll man sich auf das Recht etwas einbilden, das Ausländern per se nicht zusteht: Die staatliche Erlaubnis, sich hier überhaupt aufhalten zu dürfen. Das Recht auf die pure Existenz innerhalb deutscher Staatsgrenzen nehmen die wenigsten als das, was es ist: nämlich die Art und Weise, wie der Staat sich die unter seiner Herrschaft lebenden Menschen als sein Volk zuordnet, über das allein er seine Rechtsgewalt ausübt, und damit den Rest der Menschheit als auswärtige Staatsangehörige ausgrenzt.
• Entschieden näher liegt Einheimischen die Auffassung, dadurch mit einem Vorrecht ausgestattet zu sein, das im Grunde keinem Ausländer zusteht; auch wenn die – nicht anders als jeder Deutsche – versuchen, sich in und gemäß den herrschenden Lebensbedingungen irgendwie durchzuschlagen. Nicht wenigen wird das sogar genehmigt: Im übergeordneten Interesse am grenzenlosen Wachstum ihrer kapitalistischen Wirtschaft organisieren die staatlichen Behörden den Nachschub an fremden Arbeitskräften, nach dem die unternehmerische Vermehrung des Geldreichtums verlangt.
• Das sind dann die „regulären“ Migranten, bei denen keinen Augenblick vergessen wird, dass es sich dabei immer noch um fremde Staatsbürger handelt. Bei „denen“, die ohne staatliche Bestellung trotzdem hier sind, werden die Migrationspolitiker so richtig rabiat. Sie stellen aufs Gröbste klar, was ihre Definition „illegal“ bedeutet. Mit übelster Hetze und unter Aufbietung aller geeigneten Rechts- und Gewaltmittel lassen sie nichts aus, um Flüchtlingen den Aufenthalt hier so unerträglich zu machen, dass denen allemal lieber ist, dahin zurückzukehren, wo sie herkommen; und am Besten von Anfang an bleiben sollen.
• Ihre Politik färben Typen wie der christliche Innenminister erst gar nicht schön. Sie bekennen sich ausdrücklich und stolz zum ersten Gebot ihrer Migrationspolitik und präsentieren ihre widerwärtige Behandlung der Flüchtlinge bei passender Gelegenheit gerne als Dienst am Volk; ganz im Sinne des exklusiven Vorrechts, von Ausländern, den „Illegalen“ zumal, nicht gestört zu werden. Wobei – ob beim Einkauf bei Aldi oder bei der Arbeit im Dienst an der Vermehrung fremden Reichtums, ob beim Mietezahlen oder Sozialhilfebezug – ist dann völlige Neben- zur Hauptsache, ganz unter sich als Deutsche zu bleiben.

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Diskussionsveranstaltung

Deutschland und seine Migration:
Arbeit für die Nation –
Nationalismus fürs Volk

Migration war das Thema des jüngsten Wahlkampfs. Politiker quer durch das demokratische Spektrum haben es ausgezeichnet verstanden, ein paar Attentate zur großen Bedrohung unser aller Sicherheit aufzubereiten. Der dreist-absurde Zusammenschluss der Attentäter mit ihrem „Migrationshintergrund“ hat ihnen dafür beste Dienste geleistet. Offenbar gehört ihr abgefeimter Zynismus zum Repertoire dieses Berufsstands.
Das von ihnen aktuell bekämpfte „Sicherheitsproblem“ wissen sie bei Bedarf zur generellen Gefahr auszuweiten, die von der Migration für ein Ding namens „unsere deutsche Kultur und Identität“ ausgeht. So viel Einigkeit darüber besteht, dass die Politik viel mehr als bisher oder überhaupt etwas tun müsse – so wenig wird quer durch das politische Spektrum ein Zweifel daran gelassen, dass Migration, die nützliche versteht sich, auch weiterhin ein fester Bestandteil Deutschlands sein muss: „für unseren Standort“, „für unseren Wohlstand“, irgendwie auch für „unsere Zukunft“ und solche Floskeln.
Solche Beteuerungen der Politiker sind eigenartig. Sie gehen nämlich erstens fest davon aus, dass ihr Volk es als großes Privileg betrachtet, dieses Land als „Heimat“ bewohnen zu dürfen, die man eigentlich und wenigstens nicht mit Fremden zu teilen braucht; um es zweitens mit Verweis auf den Nutzen, den sie als Einheimische von den Leistungen der Migranten haben, mit deren dauerhafter Anwesenheit zu versöhnen. Und weder beim Stolz auf ein „Wir“, das eigentlich keine Fremden verträgt, noch bei der verordneten Duldung der Fremden als nützliche Zuarbeiter für „uns“ darf es die so angesprochenen Deutschen irritieren, dass „ihre Heimat“ für sie mehrheitlich exakt die öden Rollen vorsieht, in denen sie, wenn überhaupt, auch ihren 30% Zeitgenossen „mit Migrationshintergrund“ begegnen – auf dem Arbeitsmarkt, den Wartelisten bei staatlichen Ämtern oder bei Kassenärzten.
Darum kümmern sich engagierte, volksfreundliche Politiker, die auch für die regelmäßig in Hass umschlagende Ausländerfeindlichkeit ihres Volkes ein offenes Ohr haben und ihm versprechen, die Zuwanderung in Grenzen zu halten. Diese Herrschaften organisieren also beides: die Migration und den lebendigen Patriotismus eines Herr-im-Haus-Standpunkts, der mit den Fremden immer so schlecht zurechtkommt. Für beides haben sie ihre Gründe.
Die erklärt der Vortrag.

Vortrag und Diskussion

Mittwoch, 9. Juli 2025, 19 Uhr
Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg (St. Pauli)

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GegenStandpunkt 2-25 erschienen am 27. Juni 2025

GegenStandpunkt 2-25

Aus dem Inhalt:

Während Deutschland erbittert daran festhält, dass sein Anspruch auf ganz Europa die Verdrängung Russlands braucht, also den gigantischen Landkrieg im Osten allemal wert ist, den es tapfer immer weiter als Soliaktion fürs ukrainische Volk anpreist, das dabei ebenso wie das russische zu Hunderttausenden verschlissen wird, tut Trump was? Er kalkuliert die Konfrontation neu, erkennt keine Notwendigkeit und keinen Nutzen dieses Stellvertreterkriegs für die amerikanische Weltmacht – und bläst das Gemetzel mit der gleichen souveränen Kaltblütigkeit ab, mit der es der Westen drei Jahre lang aufrechterhalten und eskaliert hat; und preist das ebenfalls als Soliaktion fürs ukrainische und fürs russische Volk an, denen er das fortlaufende „Blutbad“ ersparen will.

Während Deutschland immer weiter von einer Weltwirtschaftsordnung profitieren will, in der es sich vom Weltkriegsverlierer zur drittgrößten Wirtschaftsmacht der Welt gesundgestoßen hat und die es seit jeher als Befolgung alternativlos vernünftiger  Freihandelsmaximen proklamiert, tut Trump was? Er misst die Resultate von 8 Jahrzehnten Dollarweltökonomie radikal am Anspruch auf unteilbaren und garantierten Konkurrenzerfolg der USA, ist als Chef der US-Weltmacht mit den Ergebnissen abgrundtief unzufrieden und macht bei der aggressiven Korrektur des Welthandels auch vor westlichen Partnern nicht halt. Und nebenbei ist er so frei, die EU als das anti-amerikanische Projekt zu beschimpfen, das sie immer war. Weiterlesen