Kategorie: Vorträge & Diskussionen

Diskussionsveranstaltung

Trumps Zollkrieg
US-Imperialismus 2.0

Mittwoch, 8. Oktober 2025, 18 Uhr
Universität Hamburg, Von-Melle-Park 6 („Phil-Turm“), Hörsaal A

Dass „wir“ Trump nicht leiden können, ist in Deutschland und Europa ausgemachte Sache in den etablierten Kreisen von Politik und Öffentlichkeit. Letztere bewährt sich darin, alle Register der Hetze zu ziehen, mit der sie bisher eher die Unholde östlicher und südlicher Weltgegenden dem Publikum zwecks herzlicher Verachtung nahegebracht hat.
Das nehmen die Vertreter der wirklichen Politik gern zur Kenntnis — zum Leitfaden ihres Umgangs machen sie diese Hetze aber nicht: Sie üben sich in berechnendem Opportunismus, wenn sie mit Trump zu tun haben,  und geben damit den parteilichen Kommentatoren die teilnahmsvoll idiotische Frage auf, ob sie das mehr als Klugheit feiern oder als Eingeständnis von Machtlosigkeit  peinlich finden sollen. An Trump stören eben in Wirklichkeit nicht die ihm nachgesagten Untugenden, sondern der Inhalt seiner Politik und die Macht, mit der er diese verfolgt.
Darum will unser Vortrag auf die imperialistische Konsequenz aufmerksam machen, die in Trumps Bruch mit den Verkehrsformen und Rechnungsweisen der bisherigen Weltwirtschaftsordnung steckt. Das erpresserische Eintreiben von Tribut bei allen Handelspartnern ist seine Antwort auf den Widerspruch der globalen Konkurrenzordnung zum Nutz und Frommen des einen, sie stiftenden Konkurrenten. Und er kann das wegen der ungeheuren Leistung, die die vielgerühmte „regelbasierte Weltwirtschaft“ für ihren amerikanischen Urheber erbracht hat.

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Diskussionsveranstaltung

Deutschland und seine Migration:
Arbeit für die Nation –
Nationalismus fürs Volk

Migration war das Thema des jüngsten Wahlkampfs. Politiker quer durch das demokratische Spektrum haben es ausgezeichnet verstanden, ein paar Attentate zur großen Bedrohung unser aller Sicherheit aufzubereiten. Der dreist-absurde Zusammenschluss der Attentäter mit ihrem „Migrationshintergrund“ hat ihnen dafür beste Dienste geleistet. Offenbar gehört ihr abgefeimter Zynismus zum Repertoire dieses Berufsstands.
Das von ihnen aktuell bekämpfte „Sicherheitsproblem“ wissen sie bei Bedarf zur generellen Gefahr auszuweiten, die von der Migration für ein Ding namens „unsere deutsche Kultur und Identität“ ausgeht. So viel Einigkeit darüber besteht, dass die Politik viel mehr als bisher oder überhaupt etwas tun müsse – so wenig wird quer durch das politische Spektrum ein Zweifel daran gelassen, dass Migration, die nützliche versteht sich, auch weiterhin ein fester Bestandteil Deutschlands sein muss: „für unseren Standort“, „für unseren Wohlstand“, irgendwie auch für „unsere Zukunft“ und solche Floskeln.
Solche Beteuerungen der Politiker sind eigenartig. Sie gehen nämlich erstens fest davon aus, dass ihr Volk es als großes Privileg betrachtet, dieses Land als „Heimat“ bewohnen zu dürfen, die man eigentlich und wenigstens nicht mit Fremden zu teilen braucht; um es zweitens mit Verweis auf den Nutzen, den sie als Einheimische von den Leistungen der Migranten haben, mit deren dauerhafter Anwesenheit zu versöhnen. Und weder beim Stolz auf ein „Wir“, das eigentlich keine Fremden verträgt, noch bei der verordneten Duldung der Fremden als nützliche Zuarbeiter für „uns“ darf es die so angesprochenen Deutschen irritieren, dass „ihre Heimat“ für sie mehrheitlich exakt die öden Rollen vorsieht, in denen sie, wenn überhaupt, auch ihren 30% Zeitgenossen „mit Migrationshintergrund“ begegnen – auf dem Arbeitsmarkt, den Wartelisten bei staatlichen Ämtern oder bei Kassenärzten.
Darum kümmern sich engagierte, volksfreundliche Politiker, die auch für die regelmäßig in Hass umschlagende Ausländerfeindlichkeit ihres Volkes ein offenes Ohr haben und ihm versprechen, die Zuwanderung in Grenzen zu halten. Diese Herrschaften organisieren also beides: die Migration und den lebendigen Patriotismus eines Herr-im-Haus-Standpunkts, der mit den Fremden immer so schlecht zurechtkommt. Für beides haben sie ihre Gründe.
Die erklärt der Vortrag.

Vortrag und Diskussion

Mittwoch, 9. Juli 2025, 19 Uhr
Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg (St. Pauli)

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Veranstaltungstipp: Demokratie: Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft

Buchvorstellung und Diskussion mit Dr. Joseph Patrick (Redaktion GegenStandpunkt)

Demokratie: Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft

Dienstag 10.09.2024, 18 Uhr
Universität WiWi-Bunker, Hörsaal A, Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg
(Open Street Map) (Google Maps)

Freie Wahlen werden amtlich als Kernstück der Demokratie geschätzt. In der Demokratie, heißt es, wird nicht einfach regiert – das Volk erteilt per Abstimmung den Auftrag zur Wahrnehmung der Staatsgeschäfte.

Weniger amtlich betrachten Politiker wie Wähler diese Veranstaltung ohne solche Ehrerbietung. Demokratische Politiker nehmen Wahlen nüchtern als Bedingung und Gelegenheit, auf Kosten der Konkurrenten an die Macht zu gelangen. Und mündige Bürger haben Wahlen längst als Schwindel durchschaut. Wählen gehen sie selbstbewusst ohne Illusionen, damit etwas zu „bewirken“ oder zu „verändern“. Sowohl die hohe Meinung über die hehren Grundsätze demokratischer

Machtausübung wie auch das abschätzige Urteil über die praktische Betätigung des Volkswillens übergehen allerdings, was das Institut der freien Wahlen tatsächlich leistet: Mit den Wahlkreuzen legitimiert sich immerhin eine Herrschaft, die sich auf ihre Unabhängigkeit von ihrer Basis – vom „Druck der Straße“ – viel zugute hält und von ihrer Freiheit regen Gebrauch macht.

Und auch wenn es aufgeklärten Zeitgenossen „letztlich doch egal“ ist, von wem sie regiert werden; egal sollte es ihnen nicht sein, dass sie von ihrer demokratisch gewählten Herrschaft alle Lebensbedingungen serviert bekommen, mit denen sie praktisch zurechtkommen
müssen.

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