Kategorie: Ankündigung

Veranstaltungstipp: Deutschland schämt sich

Politische Moral in Aktion:
Deutschland schämt sich für die Massaker an den Herero und Nama

Online-Diskussionsveranstaltung
Dienstag, 30. November 2021, 19.30 h

Einlass ab 19.00 Uhr. Zugang über:

https://meet.gegenargumente-hamburg.de/diskussion7429

 

Nach jahrelangen Verhandlungen mit Namibia vermeldet der deutsche Außenminister „froh und dankbar“, dass er „die Ereignisse der deutschen Kolonialzeit im heutigen Namibia und insbesondere die Gräueltaten in der Zeit von 1904 bis 1908 […] als das bezeichnen [kann], was sie aus heutiger Perspektive waren: ein Völkermord.“ (Pressemitteilung Auswärtiges Amt v. 28.5.21)
– In Nachfolge des deutschen Kaiserreichs übernimmt der deutsche Außenminister „Verantwortung“, gesteht im Namen aller Deutschen Schuld für den „Völkermord“ ein, und demonstriert Reue: Ein Zeugnis für die hohe Moral, von der die deutsche Staatsmacht regiert wird – oder ein Hinweis darauf, was die moderne Herrschaft mit ihrem kolonialen Vorgänger über 100 Jahre bis heute verbindet?
– Die Leidtragenden der imperialistischen Ausrottungsfeldzüge würdigt Maas als Opfer, denen mit dem „Völkermord“ Gewalt an ihrer Volks-Natur angetan wurde: Ein Zeugnis für den mitfühlenden Anstand deutscher Machthaber – oder Ausdruck des politischen Zynismus, den Ermordeten postum Staatsehren für ihre deklarierte völkische Identität zu erweisen, die der Kolonialherrschaft der Grund war, sie als fremde von deutschen Untertanen auszusortieren und bis zur Vernichtung zu bekriegen?
– Dem namibischen Staat spendiert Deutschland nach zähen Verhandlungen 1,1 Mrd. € als „Wiedergutmachung“, einschließlich der Klarstellung, „völkerrechtlich“ zu nichts verpflichtet zu sein: Ein Zeugnis des freigiebigen Gewissens deutscher Staatsmacht – oder der Verweis auf die Rolle der Opfer als Statisten in der zwischenstaatlichen Auseinandersetzung um die Frage, wie viel sich Deutschland die Selbstdarstellung als einen von hoher Moral beseelten Staat kosten lassen will?

Was die „Aufarbeitung der Vergangenheit“ am Fall des „Völkermords“ an Herero und Nama bezweckt und leistet, dem soll auf der Diskussionsveranstaltung nachgegangen werden.

Ankündigungsflugblatt hier

Plakat für die Veranstaltung hier
 

Veranstaltungstipp: Klimawandel im Wahlkampf

Online-Diskussionsveranstaltung

Dienstag, 21. September 2021, 19.30 Uhr

Einlass ab 19.00 Uhr. Zugang über:

https://meet.gegenargumente-hamburg.de/diskussion2683

 

Das Thema „Klimawandel“ im Wahlkampf

Sachdienliche Hinweise,
warum Wählen verkehrt ist

Der Ruf nach einem sachlich geführten Wahlkampf ist so alt wie diese ehrwürdige Veranstaltung selbst. Es ist das Verdienst der ZEIT, es nicht bei der Mahnung zu belassen. Sie versammelt die Spitzenkandidaten aufs höchste Regierungsamt und verpflichtet sie mit kritischen Fragen, sich dem Sachthema „Klimawandel“ zu stellen – unter Verzicht auf die gewohnten Inszenierungen einer vortrefflichen Persönlichkeit, die sich für die angestrebte Machtpositionen wie geschaffen hält.

Ein interessantes Unterfangen, das mit einer harten Zumutung an den Verstand loslegt: „Ist der Klimawandel menschengemacht?“ fragen die kritischen Köpfe der ZEIT und ernten ein einhelliges Ja!“ von Baerbock bis Lindner. Was da jedem Wähler geistig abverlangt wird ist, sich auf eine haarsträubende Abstraktion einzulassen: nichts von seiner bürgerlichen Existenz soll mehr gelten, jeder gesellschaftliche Unterschied ist irrelevant und ausgelöscht. Was damit aber zum Tragen kommt, ist das klimabezogene Problembewusstsein: Hält man im Ausgangspunkt fest, dass der Klimawandel „menschengemacht“ ist, dann bleibt nur die eine relevante Fortsetzung, die eine elementare Lösung: Dann braucht der Mensch“ welche, die ihm vorschreiben, wie er sich – anders, klimafreundlicher – aufzuführen hat. Deswegen kommt es in dieser abstrakten Menschengemeinschaft auf die eine Unterscheidung umso mehr an: Es gibt die einen, die Politiker heißen und dem Beruf nachgehen, den anderen ihre Lebensbedingungen vorzuschreiben, also verbindlich zu definieren, was genau der Klimawandel uns“ abverlangt und inwiefern er „unseren Alltag“ verändert; die befragt die ZEIT, weil die eben das Sagen haben. Und es gibt die anderen, die nach diesen Vorgaben Menschen sein dürfen und ihren Alltag bestreiten; denen legt die ZEIT die Frage in den Mund, was ihnen nach der Wahl blüht. Sehr konsequent, umstands- und bruchlos geht es dann zur entscheidenden Abteilung des Gesprächs über: Was wollen die Politiker tun, um den Menschen klimagerechter zu machen?

Was in diesem sachlichen Diskurs alles zur Sprache kommt, ist ein Dokument für die Behauptung: Wählen ist verkehrt! Das wollen wir an einigen exemplarischen Beispielen zeigen und diskutieren.

Zitate zur Veranstaltung hier

Plakat für die Veranstaltung hier

Flugblatt für die Veranstaltung hier

 

Veranstaltungstipp: Lohnfragen in Zeiten von Corona

Online-Diskussionsveranstaltung

Dienstag, 25. Mai 2021, 19.30 Uhr

Einlass ab 19.00 Uhr. Zugang über:

https://meet.gegenargumente-hamburg.de/diskussion5714

 

Lohnfragen in Zeiten von Corona

Systemrelevant !?

Eine Lektion über den politischen Gebrauchswert der Moral

Es war vor einem Jahr, da war eine öffentliche Minute lang allgemeines Klatschen angesagt. Demonstrativ angeleitet vom Dienstherrn im Schloss Bellevue bekamen all jene herzlichen Beifall, die bei und trotz der ohnehin schon miserablen Arbeitsbedingungen auch unter der Pandemie ihre Arbeit im öffentlichen Auftrag dienst- und weisungsgemäß verrichtet haben. Die offizielle Hochachtung als „systemrelevante“ Hilfskräfte im nationalen Alltagsgetriebe hat die Gewerkschaft wie den endgültigen moralischen Verdienstausweis für ihre Klientel verbucht – und als unabweisbare Berechtigung ihren Tarifforderungen unterlegt; so als käme der Staat ausweislich seines selbst erwiesenen Respekts nicht mehr umhin, den moralischen Verdienst der von ihm Beschäftigten mit ein paar Prozent mehr Lohn zu vergüten. Damit hat sie sich gründlich geschnitten. Der „Verhandlungspartner“ auf staatlicher Seite hat schweres moralisches Geschütz aufgefahren und mit einer Lektion in Sachen gesunder Gemeinsinn der Gewerkschaft eine Abfuhr erteilt. Die ist über die gelaufene Tarifrunde hinaus lehrreich…

Plakat für die Veranstaltung hier